Souverän in das Vorstellungsgespräch

Zitternde Hände und wackelnde Stimme – drei Strategien gegen die Aufregung vor dem Vorstellungsgespräch

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05.04.2023 13:04 Uhr
© rthanuthattaphong @elements.envato.com

Wenn der erste Eindruck gelungen ist und die Einladung zum Vorstellungsgespräch kommt, geht mit der Freude oft ein weniger angenehmes Gefühl einher: Sie werden nervös. Ein bisschen Lampenfieber vor einem solchen besonderen Termin ist gar nicht schlecht, es lässt Sie schließlich auch besonders aufmerksam sein. Wenn Sie allerdings in ungünstige Gedankenspiralen hineingeraten oder die Nervosität einfach immer größer wird, sollten Sie gegensteuern. Es gibt ein paar hilfreiche Tools, die Ihnen dabei helfen werden:

  • Starten Sie gut vorbereitet
  • Wechseln Sie die Perspektive
  • Nutzen Sie den Zusammenhang von Körper und Geist

Gut vorbereitet starten

Sie haben Ihre Bewerbungsunterlagen erstellt und sich dabei sicherlich noch einmal die bisherigen Stationen bewusst gemacht. Egal, ob Sie schon einige Jahre Berufserfahrung haben oder frisch starten: Überlegen Sie, was für Sie selbst besonders wichtig ist im Hinblick auf die neue Stelle. Hierzu passend können Sie sich Fragen vorab überlegen, die Sie selbst stellen werden. Interessiert Sie besonders, ob und in welchem Umfang Fortbildungen ermöglicht werden? Wie flexibel oder verlässlich die Arbeitszeiten sind? Wie die Kommunikation im Betrieb funktioniert und ob regelmäßige Teamsitzungen stattfinden? Notieren Sie sich Ihre Fragen, so dass Sie sie im entscheidenden Moment parat haben.

Merken Sie sich die wichtigsten Sätze, zum Beispiel einen zum Einstieg und einen für den Abschluss. Was hat Sie zur Bewerbung auf diese Stelle bewogen? Was möchten Sie am Ende neben dem Dank für das Gespräch noch betonen und als letzten Eindruck mitgeben? Es kann hilfreich sein, diese wichtigsten Sätze zu Hause laut auszusprechen. Sie werden merken, welche Formulierung für Sie stimmig klingt. Und Sie verankern die Worte noch einmal anders.

Achten Sie auf Kleidung, in der Sie sich gut und sicher fühlen. Ein guter Anhaltspunkt ist die Kleidung, die auch im Unternehmen getragen wird. In diesem Punkt wie insgesamt gilt: Wenn Sie sich im Gespräch verstellen, wird hinterher die Person erwartet, für die Sie sich ausgegeben haben. Zeigen Sie sich deshalb lieber direkt als die Person, die sie sind – und die sich sicherlich auch der Situation angemessen kleiden und verhalten wird.

Die Perspektive wechseln

Es mag sich so anfühlen, als wären Sie selbst die einzige Person, die in dem Vorstellungsgespräch einer Art Prüfung unterzogen wird und für die es darauf ankommt, sich nun genau im entscheidenden Moment von ihrer ausschließlich besten Seite zu zeigen. Versetzen Sie sich zur Vorbereitung des Gespräches doch einmal in die Situation der möglichen Arbeitgebenden. Gerade im Moment herrscht in vielen Bereichen ein Fachkräftemangel. Das gilt auch für den pharmazeutischen Bereich. Auch die Arbeitgeberseite stellt sich Ihnen vor und auch Sie selbst werden entscheiden, ob eine Zusammenarbeit für Sie denkbar ist. Sie wurden eingeladen, weil Ihre Bewerbung und der Lebenslauf interessant sind. Während Sie sich vorbereiten und auf dem Weg zum Gespräch sind, wartet jemand auf Sie und hofft ebenso, dass es ein gutes Gespräch wird und es zu einem Vertragsabschluss kommt. Sie dürfen ein Gespräch auf Augenhöhe erwarten.

Den Zusammenhang von Körper und Geist nutzen

Was tun, wenn Sie anfangen zu zittern, wenn die Stimme versagt, wenn sich Bauch, Hals oder sogar der ganze Körper anfühlen, als wäre darin ein sehr schwerer Kloß? Viele körperliche Funktionen haben wir nicht unter Kontrolle. Eine Sache aber, die wir nicht nur beobachten, sondern auch beeinflussen können, ist unser Atem. Allein, sich darauf zu konzentrieren verändert den Fokus und lässt uns bei aller Aufregung ruhiger werden. Was Sie auch einmal ausprobieren können:

  • Atmen Sie länger aus als ein. Das verlangsamt den Atem und ist nützlich, wenn er vor Aufregung immer schneller wird. Zählen Sie zum Beispiel beim Einatmen innerlich langsam bis 4 und beim Ausatmen dann bis 6. Oder Sie atmen auf 4 ein, halten den Atem dann an für 7 Zählzeiten und atmen aus auf 8. Werden Sie ruhiger?
  • Stellen Sie sich gut geerdet hin, die Füße etwa hüftbreit auseinander, mit sicherem Stand. Und stellen Sie sich vor, durch Ihre Beine und Füße in den Boden hinein auszuatmen. Ist ein vielleicht ungewohnter Gedanke, nimmt aber den Fokus von der Aufregung und hat eine beruhigende Wirkung.

Wenn die Hände zittern, kann es helfen, sie zusammenzulegen. Geben Sie der einen Hand Halt mit der andern. Oder halten Sie tatsächlich etwas in den Händen, einen Block und einen Stift zum Beispiel.

Trinken Sie ein paar Schlucke stilles Wasser, bevor Sie ins Gespräch gehen, gerade wenn Sie einen sehr trockenen Mund haben. Und wenn die Stimme zittert: Es hilft, ein wenig lauter zu sprechen. Und natürlich, das Weiteratmen nicht zu vergessen.

Insgesamt gilt: Unsere Haltung macht viel aus! Wir sacken zusammen, wenn es uns schlecht geht und richten uns auf, wenn wir froh sind. Das lässt sich auch umgekehrt nutzen. Eine aufrechte, gerade und offene Haltung macht etwas mit unserer Stimmung. Sie lässt uns selbstbewusster sein und zuversichtlicher. Der Blick ins Handy kann kurz vor einem aufregenden Gespräch helfen, um aufmunternde Nachrichten von Menschen zu lesen, die an Sie denken – ansonsten ist die Haltung, die wir über unseren Geräten einnehmen, eher ungünstig.


Fazit: Das Vorstellungsgespräch ist eine für alle Beteiligten spannende Situation. Machen Sie sich bewusst, dass Sie die erste Hürde schon genommen haben. Starten Sie gut vorbereitet und denken Sie besonders daran, dass auch Sie durch gezielte Fragen den Gesprächsverlauf mitbestimmen können.